Südtirol und Veneto – Italiens wunderschöner Norden
Soll man in Corona Zeiten seinen Blog weiterführen und dann noch einen Beitrag über Italien schreiben? Ich habe lange gezweifelt und vergangene Woche auch überhaupt keine Lust gehabt, mich mit so etwas zu beschäftigen, aber inzwischen ist der Optimismus wieder gewachsen und ich kann schon wieder träumen mit dem Wohnmobil durch Europa zu ziehen.
Kommende Woche haben wir frei. Osterferien. Eigentlich wollten wir nach Grado. Leider verbessert sich die Situation in Italien immer noch nicht wirklich und man kann nur die Daumen ganz fest drücken, dass alle Maßnahmen die getroffen wurden, endlich greifen und die Zahlen der Infizierten und Toten schnell rückgängig wird und schließlich ganz gestoppt werden kann.
Im November waren wir das letzte Mal in Italien. Von Bruneck und dem Pragser Wildsee über Cortina d´Ampetto nach Belluno und anschließend weiter über Trento nach Etz. Eine tolle Tour – noch völlig unbeschwert.
Bruneck im Pustertal
Gestartet sind wir mit unserer kleinen Reise durch den Italienischen Norden in Bruneck im Südtiroler Pustertal. Das Wahrzeichen der Stadt, Schloss Bruneck, das bereits im 13 Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, überragt die schöne Gemeinde.
Seit 2011 beherbergt es Reinhold Messners Mountain Museum Bergvölker, das den Besuchern die Lebensweise der Bergbewohner in den letzten 250 Jahren näherbringt.
Der Hausberg von Bruneck, der Kronplatz, ist im Mai übrigens häufig Schauplatz des Giro d´Italia Radrennens.
Ansonsten biete Bruneck den größten Nordic Walking Park in Europa, den Nature Fitness Park Kronplatz Dolomiti mit 220 km Wegen für alle Schwierigkeitsgrade.
Der Pragser Wildsee – ein Instagram Phänomen
Als Reiseblogger sind wir natürlich auch auf Instagram aktiv und sammeln dort immer wieder tolle Ideen für unsere Touren. Der Pragser Wildsee gehört auch dazu. Tausende Fotos sind auf der Plattform zu finden und so haben wir uns auch von Bruneck aus auf den Weg gemacht.
Der See ist zweifellos schön, inzwischen aber zu einem Massentourismus-Ziel verkommen. Tausende Leute und das völlig außerhalb jeder Saison – hauptsächlich Frauen mit Selfiestick, für ihre Instragram Profile auf der Suche nach der perfekten Selbstdarstellung. Für uns ein Grund, hier ganz schnell wieder ab zufahren – verbunden mit Parkplatzgebühren von 16 Euro für unseren 1 ½ Stunden Aufenthalt.
Cortina d´Ampezzo – die Königin der Dolomiten
Der Skiort in der Provinz Belluno bezeichnet sich selbst als Königin der Dolomiten. Unser Eindruck war eher der von verarmtem Adel. Im Herbst hatte Cortina keinerlei Glamour oder königliche Strahlkraft, aber vielleicht ist dies ja im Winter anders.
Der Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1956 verströmte eher altbackenen Charme und unsere dort geplante Übernachtung haben wir verlegt.
Weiter ging es also über den wunderschönen Lago di Misurina, mit seinem sensationellen Dolomiten Panorama, auf 1.756 Metern hoch gelegen, nach Belluno.
Belluno – eine der schönsten Städte Venetiens
Belluno war die positive Überraschung unserer Reise. Bisher haben wir das Städtchen auf dem Weg nach Venedig immer links liegen gelassen. Ein Fehler, wie sich jetzt herausstellte. Belluno hatte für uns all das, was wir an Italien lieben. Die kleinen Cafes, in denen man in der Früh seinen Kaffee und sein Cornetto bekommt, die Bars und Restaurants, vor denen sich abends das ganze Leben der Stadt abspielt und eine wunderschöne Altstadt, die das Bild mit gemütlichen Plätzen vervollständigt – so stellen wir uns Italien einfach vor.
Belluno ist nicht spektakulär, aber Belluno hat Flair. Unseren Camper haben wir auf dem Parkplatz direkt am Fuß der Altstadt abgestellt und auch dort übernachtet. Von hier führt eine überdachte Rolltreppe den Berg hinauf, direkt vor das Rathaus.
Die Highlights für Architektur-Interessierte sind mit Sicherheit die Basilica di San Martino aus dem 16. Jahrhundert und der Plazzo die Rettori. Eine gute Auflistung aller Sehenswürdigkeiten findet ihr Wikivoyage.org
Beim Schreiben war sie jetzt doch wieder da. Diese Sehnsucht zu Reisen und die tollen Erinnerungen an herrliche Plätze und nette Leute, die wir immer wieder treffen. Hoffentlich sind wir bald wieder in der Lage uns auf Entdeckungsreisen zu begeben. In zwei Wochen möchte ich erst einmal den Rest der Geschichte unserer Norditalien Reise erzählen.
Bis wir das Corona Virus im Griff haben, bleibt zuhause und bleibt gesund.
Euer Uwe
Ein Kommentar
Pingback: